Verschiedenste Windladentypen können bestaunt werden.
Der vom Gebläse kommende Wind strömt durch die Windkanäle in die Windladen, auf denen die Pfeifen aufgestellt sind. Die Windladen speichern den Wind, um ihn nach dem Willen des Organisten in die von ihm gewünschten Pfeifen zu leiten.
Von seinem Spieltisch aus öffnet oder schließt er zum Einen die Windzufuhr zu den Pfeifen auf Tastendruck. Zum Anderen schaltet er die ihm zur Verfügung stehenden Register mittels der Registerzüge ein und aus und kann sie somit beliebig untereinander kombinieren.
Die Windlade ist deshalb das Herzstück jeder Orgel; Mängel und Defekte an ihr machen eine Orgel unbrauchbar.
Modell einer mechanischen Schleiflade mit 3 Tönen und 3 Registern
Das vorherrschende System ist die Schleiflade. Seit ihrer Entwicklung im
15./16. Jahrhundert kann der Organist die ihm zur Verfügung stehenden Register separat ein- und ausschalten.
Aufgeschnittene Schleiflade
Im 19. Jahrhundert wurde die Schleiflade allmählich durch andere Windladenformen abgelöst.
Unter vielen verschiedenen Typen erlangte ab 1850 die Kegellade die größte Bedeutung.
Modell einer pneumatischen Kegellade (1910)
Ausschnitt aus einer mechanischen Kegellade
Die Springlade
Die heute aufgrund ihrer aufwändigen Konstruktion nur noch selten anzutreffende Springlade hat sich gleichzeitig mit der Schleiflade entwickelt. Sie unterscheidet sich von ihr hinsichtlich ihrer besonderen Registriervorrichtung.
Trotz oder vielleicht gerade wegen der anspruchsvollen Bauweise ist die Springlade im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts allmählich außer Gebrauch gekommen.
Mit Ausnahme von Italien hatte inzwischen die Schleiflade in Europa ihren Siegeszug angetreten.
Die Orgel in der Borgentreicher Pfarrkirche ist mit sechs doppelten Springladen aus dem 17. und 18. Jahrhundert die größte doppelte Springladenorgel weltweit.
zur Barockorgel
Modell einer doppelten Springlade
Der heutige Orgelbau ist seit dem Zweiten Weltkrieg nahezu ausschließlich zu dem System der Schleiflade zurückgekehrt.