Springlade
Die heute aufgrund ihrer aufwändigen Konstruktion nur noch selten anzutreffende Springlade unterscheidet sich von der Schleiflade hinsichtlich ihrer besonderen Registriervorrichtung. Anstelle der Schleife befinden sich in der Windlade unter jeder Pfeifenbohrung kleine Ventile. Diese werden mit einer Feder gehalten. Sie können mittels Stechern (kleine Metallstifte, die oben aus der Windlade herausragen) geöffnet werden.
Beim Ziehen eines Registers drückt eine lange Leiste auf sämtliche dem jeweiligen Register zugehörigen Stecher. Dadurch werden alle Ventile des gezogenen Registers geöffnet. Beim Abstoßen springen die Ventile durch ihre Federn wieder zu. Daher der Name Springlade.
Modell einer Springlade mit einem eingeschalteten Register
Der Registerzug muss sowohl in gezogenem wie auch in abgestoßenem Zustand eingehakt werden um die Kraft der Ventilfederchen oder das Gewicht der Registerleiste auszuhalten. Ab 1600 entwickelte sich die Konstruktion der doppelten Springlade.
Modell einer doppelten Springlade mit drei herausgezogenen Schubladen
Hier sind die Ventile jeder Kanzelle in eine schwere eichene Leiste eingelassen. Im Falle einer Störung kann man sie wie Schubladen bequem herausnehmen.
Schublade mit geschlossenem Registerventilchen
Schublade mit geöffnetem Registerventilchen
Trotz oder vielleicht gerade wegen der anspruchsvollen Bauweise ist die Springlade im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts allmählich außer Gebrauch gekommen. Mit Ausnahme von Italien hatte inzwischen die Schleiflade in Europa ihren Siegeszug angetreten.